Fortsetzung 10. TagLetzter Park dieses Triples ist der Cape Arago State Park. Er besteht aus zwei Buchten - North und South Cove. Die North Cove, zu der wir zuerst gehen, ist von März bis Juli gesperrt, um die hier am Strand liegenden Seelöwen und Robben zu schützen. Von oben hat man hier aber einen sehr schönen Blick auf die Küste.Zur South Cove führt ein Trail hinunter zum Sandstrand. Zu unserer Freude gibt es hier einige wirklich großartige Tidepools und so verbringen wir hier unten am Wasser recht viel Zeit.Und so ist es schon 17 Uhr als wir in Bandon Beach ankommen. Wir fahren sofort zum Coquille Point, von wo aus man den besten Blick auf die bekannten Sea Stacks und diesen herrlichen Küstenabschnitt hat. Wir laufen erst oberhalb der Klippen entlang und schießen unzählige Fotos und gehen dann hinunter zum Strand für einen ausgedehnten Spaziergang. Ein traumhafter Ort! Bandon bezeichnet sich selbst als „Storm Watching Capital of the World“ und obwohl es heute alles andere als stürmisch ist, können wir uns gut vorstellen wie schön es sein muss hier einen Wintersturm aus einem der Beachfront Motels zu beobachten.Wir haben noch kein Hotel für heute Nacht und dass wir hier bleiben steht für uns außer Frage. Ein Stück weiter gibt es ein Best Western und dorthin fahren wir erstmal. Die nette Dame bietet uns ein Zimmer mit Meerblick an für 110$. Das ist nicht wenig, aber für die Lage für uns okay. Das Zimmer, welches sie uns gibt erweist sich allerdings nach einigem Ruckeln an der sich nicht öffnenden Tür als schon belegt. Die fast panischen Rufe auf der anderen Seite der Tür machen uns das schnell klar. Die Bewohnerin hat wohl gedacht jetzt seien die Einbrecher da. Unserer Rezeptionistin ist das sehr unangenehm und sie gibt uns als kleine Wiedergutmachung ein Upgrade auf eine Kamin-Suite. Wäre doch gar nicht nötig gewesen! Wir beziehen schnell unsere Gemächer: Schlafzimmer, Wohnzimmer, 2 Bäder, Küche, Kamin, Balkon mit Meerblick – was will man mehr? Pünktlich zum Sunset sind wir wieder am Coquille Point und wir genießen die phantastische Atmosphäre. Caro macht Fotos als wäre das ab morgen verboten. Bei Subway holen wir uns danach zwei Sandwiches. Die ältere Dame hinter dem Tresen sagt zum Abschied, dass sie sich noch die ganze Nacht mit Caro unterhalten könnte, weil sie ihren „süßen Akzent so liebt.“ Das muss dann aber doch nicht sein. Lieber lassen wir diesen wunderbaren Tag am Kamin mit unseren Footlongs und ein paar kalten Buds ausklingen.Hotel: Best Western Inn at Face Rock / Bandon, ORGefahrene Meilen: 156 Reisebericht Kalifornien & Oregon 201011. Tag: Bandon, OR - Cape Blanco SP - Cape Sebastian & Samuel Boardman State Scenic Corridors - Redwood NP - Arcata, CA“Southern Oregon Coast”Das Hot Breakfast heute Morgen lässt keine Wünsche offen und beschert unserem Hotel einen weiteren Pluspunkt. Wir lassen es heute mal etwas gemütlicher angehen und trinken noch einen Kaffee auf unserem Balkon ehe wir uns um 10 Uhr auf den Weg machen und uns erstmal Old Town Bandon anschauen. In der kleinen Marina zieht eine einsame Robbe ihre Kreise durchs Wasser und wir bummeln ein wenig durch die Strassen. Auf der anderen Seite der Mündung des Flusses können wir das Coquille River Lighthouse sehen. Einen anderen Leuchtturm wollen wir uns heute mal etwas genauer anschauen: das Cape Blanco Lighthouse im gleichnamigen State Park südlich von Bandon. Dieser klassische Leuchtturm steht auf einer etwa 75 Meter hohen Klippe am westlichsten Punkt Oregons und ist mit seiner traditionellen Fresnel-Linse noch immer in Betrieb. Im kleinen Visitor Center werden Führungen durch den Turm und seine Geschichte angeboten und so begeben wir uns in die Hände der sehr engagierten Volunteers hier, die uns eine Menge interessanter Geschichten erzählen und die Funktionsweise eines solchen Leuchtturms erklären. Höhepunkt ist natürlich der Aufstieg auf den Turm. Direkt an der Linse stehend haben wir einen herrlichen 360°-Ausblick, dafür aber auch sauna-mäßige Temperatur. Außerdem blendet das Glas sehr stark. Unsere Sonnenbrillen liegen natürlich im Auto. Auf jeden Fall war es eine lohnenswerte Tour und um 12 Uhr verabschieden wir uns hier.Über Port Orford Beach mit seinem Battle Rock - wo wir einen kurzen Stopp einlegen - erreichen wir den Cape Sebastian State Park. Die Ausblicke auf die Küste hier sind traumhaft.Auch eine größere Gruppe Sea Stacks gibt es hier, an denen sich der Highway 101 sehr schön entlang schwingt. Der Samuel Boardman State Scenic Corridor ein paar Minuten weiter zieht sich etwa 10 Meilen die Küste entlang und beherbergt einige tolle Ziele. Zuerst kommen wir an den Viewpoint des Arch Rock. Weiter geht es zu den Natural Bridges, die allerdings schwierig zu fotografieren sind. Der Bewegungsspielraum am Viewpoint ist zu eingeschränkt.Am wunderschönen Whaleshead Beach unternehmen wir einen langen Spaziergang. Die Felsen am Strand sind alle voller Muscheln, die teilweise laut surren und sich bewegen.Um kurz vor vier Uhr nachmittags überqueren wir hinter Brookings die Stateline und verlassen Oregon. Wir bedanken uns für die sehr schönen Tage hier und versprechen wiederzukommen. In Crescent City kaufen wir noch schnell etwas zum Grillen für heute abend ein und fahren dann durch das Gebiet des Redwood National Parks. Wir finden eine schöne einsame Picnic Area direkt am Strand, wo ich am Grill unser Abendessen zubereite und Caro sich am Strand photographisch etwas austobt.Um halb acht steigen wir gut gesättigt wieder in unser Auto und fahren nach Arcata. Unserer mal grob geplanten Etappen-Planung sind wir nun ungefähr einen halben Tag voraus, was sehr gut ist, da wir so in San Francisco etwas mehr Zeit haben werden und uns nicht so hetzen müssen. In einer Autowaschanlage befreien wir den Tahoe vom Dreck der letzten Tage und den Innenraum von Caros Kekskrümeln. Wir haben noch ein paar Punkte auf unserer Best Western-Karte und genehmigen uns so nebenan eine letzte Frei-Übernachtung. Hotel: Best Western Arcata Inn / Arcata, CAGefahrene Meilen: 203 12. Tag: Arcata, CA - Avenue of the Giants - Mendocino - Napa Valley - Napa, CA“Wir fahren nicht jeden Tag nach …”Zig Dutzende von Übernachtungen haben wir schon über Priceline gebucht, aber gestern sind wir das allererste Mal geupgraded worden. Für unseren gebotenen Preis schlafen wir dann halt eben heute Nacht eine Kategorie besser als angegeben. Ist ja auch nicht schlecht. Um 8 Uhr sind wir heute Morgen bei recht frischen 10°C on the road. Über unseren Köpfen hängt eine geschlossene Wolkendecke. So langsam nehmen die nicht-sonnigen Tage auf unserer Tour echt überhand. Wegen dieser vielen Wolken und der schlechten Sicht beschließen wir, den Umweg über die sogenannte Lost Coast mit dem Cap Mendocino ausfallen zu lassen. Stattdessen fahren wir über den Highway 101 und später dann durch die parallel zu diesem verlaufende Avenue of the Giants im Humboldt Redwoods State Park. Wir haben die Strasse so ziemlich für uns alleine und die Fahrt mitten durch diese gewaltigen Bäume macht sehr viel Spaß. Um ca. 10 Uhr verlassen wir den HW 101 und biegen auf den HW 1 ab. Das Stück bis zur Küste ist mal wieder eine extreme Serpentinenstrecke und Caro wird es bei meinem „üblen Fahrstil“ recht schlecht. Das ist aber vergessen als wir wieder den Pazifik erreichen. Wir haben einen traumhaften Blick die Küste entlang, die auch hier mit vielen im Wasser stehenden Felsnadeln dekoriert ist.Die erste Ortschaft ist Westport, wo sehr viele schöne alte Holzhäuser stehen. Und dass man seine Terrasse nicht vor das Haus bauen muss, sondern sie genauso gut auch obendrauf stellen kann haben die Leute hier auch begriffen. Beim Tanken in Fort Bragg wird zum ersten Mal in diesem Urlaub unser eingegebener Zip-Code akzeptiert, den ich seit Jahren benutze und den ich aus einer in Beverly Hills spielenden Teeny-Serie aus den Neunzigern entnommen habe. In allen vorherigen Urlauben hatte der immer zu 95% funktioniert und dieses Jahr bisher noch nie. Vom „zum Bezahlen in die Tanke reingehen“ ist meines Wissens nach bisher zwar noch nie jemand umgekommen, aber bequemer ist es ohne schon. Die heiße Sonne brennt heute nicht und das Mädchen mit den zwei goldenen Spangen steht auch nicht wartend an der Straße als wir in Mendocino einfahren. Das diese Künstlerkolonie mit seinen vielen in traditioneller Holzbauweise errichteten Häusern den alten Sangesbruder Michael Holm zu solch schwülstigem Text angeregt hat wundert uns allerdings nicht. Sehr gut gefällt es uns hier und wir spazieren ein wenig durch den Ort und entlang des Big River im Mendocino Headlands State Park. Von einer stadtauswärts etwas abseits gelegenen Strasse haben wir zum Abschied einen sehr schönen Blick auf den Ort und das Meer. Über den Highway 128 verlassen wir die Küste wieder und fahren entlang des Navarro River durch eindrucksvolle Redwood Wälder. Wir müssen heute einen kleinen Schlenker machen, denn ich hatte von Deutschland aus bei Harley-Davidson in Ukiah einige Sachen bestellt, die ich dort abhole. Über die wunderschöne Alexander Valley Road, die südlich von Cloverdale vom HW 101 abzweigt, nähern wir uns unserem Tagesziel - dem Napa Valley.An dieser Strasse liegen schon viele schöne kleine Weingüter des Sonoma County. Ab der Ortschaft Calistoga beginnt dann das Napa County mit seinem weltbekannten Weinbaugebiet. In St. Helena bummeln wir ein wenig über die Main Street und schauen uns einige der hier zahlreichen Weinhandlungen an. Der Rest des Tages folgt auf der nächsten Seite!