Reisebericht Südwesten USA 201317. Tag: San Diego, CA - Point Yuma - Oceanside, CA - Long Beach, CA - Hollywood, CAEin Blick aus dem Fenster um 6:30 Uhr zeigt: San Diego schläft noch. Wir kochen uns einen Kaffee und treten für eine Zigarette auf die Straße. Die Spuren der Nacht sind nebenan vor dem House of Blues noch deutlich zu sehen. Das inkludierte Frühstück gibt es im Hotel-Restaurant "Saltbox" und es ist auch hier wieder sehr Obst- lastig. Wir merken, dass wir die letzten Nächte wenig Schlaf bekommen haben und lassen es heute dementsprechend ruhig angehen. Um 10 Uhr checken wir aus, holen unseren Wagen gegenüber aus der Parkgarage und machen uns auf den Weg Richtung Hafen. Unweit der Seaport Village Station liegt das "Kansas City Barbecue". Dieses Restaurant ist ein gutes Beispiel dafür, wie man auch fast dreißig Jahre später seine als Filming Location gewonnene Bekanntheit noch vermarktet. Zwei Szenen des 1986er Klassikers "Top Gun" spielen hier: die Darbietung von "Great Balls of Fire" durch Tom Cruise und Anthony Edwards am Piano und das Ende des Films, als Kelly McGillis ihren Helden hier überrascht und das gemeinsame Lieblingslied schließlich aus der Jukebox erklingt. Sowohl Piano als auch Jukebox sind - trotz eines Brandes im Jahr 2008 - noch immer zu besichtigen, genauso wie unzählige Top Gun- Devotionalien an den Wänden.Wir fahren weiter zur USS Midway, wo wir unseren Wagen für 10$ parken. Das hätten wir auf der anderen Straßenseite auch günstiger haben können, aber das merken wir erst später. Dieser Flugzeugträger war von 1945 bis 1992 im Dienste der Navy auf den Weltmeeren im Einsatz und nahm u.a. an Vietnam- und Zweitem Golfkrieg teil. Nachdem die Midway nach Außerdienststellung eigentlich zur Verschrottung vorgesehen war setzte sich eine Gruppe Freiwilliger für den Erhalt ein und sammelte Spenden. Und so kann sie seit Januar 2004 am Broadway als Museumsschiff besichtigt werden. Wir schlendern erstmal durch den Tuna Harbor Park, von dem aus man einen tollen Blick auf den nördlichen Teil der Bucht und die Naval Base Coronado hat. Hier liegen heute die beiden Flugzeugträger USS Carl Vinson (CVN-70) und USS Ronald Reagan (CVN-76) vor Anker. Die USS Carl Vinson ist seit 1982 im aktiven Dienst der Marine und hat in San Diego ihren Heimathafen. Von ihr aus wurden nach den Terroranschlägen vom 11. September die ersten Angriffe auf Afghanistan geflogen. Und auch der Leichnam Osama Bin Ladens wurde am 2. Mai 2011 vom Deck der Vinson aus im Arabischen Meer bestattet. Die USS Ronald Reagan ist ebenso wie die Vinson ein Schiff der Nimitz-Klasse und damit eines der z.Zt. zehn größten Kriegsschiffe der Welt. Es wurde im Juli 2003 in Dienst gestellt und kann 85 Luftfahrzeuge aufnehmen. Mehr als 5.600 Menschen arbeiten an Bord. Sowohl das "Bob Hope Memorial" als auch die "Unconditional Surrender"-Statue bieten weitere schöne Fotomotive an der Nordseite des Parks. Wir gehen weiter am Fish Market Restaurant vorbei auf die südliche Seite, von wo aus man auf die kleinen Yachten im Tuna Harbor und auf die Coronado Bridge blickt. Während wir hinüber laufen zum Broadway Pier fliegt über uns die ganze Zeit ein Polizeihubschrauber, der per Lautsprecherdurchsage Hinweise auf eine auf der USS Midway vermisste 77-jährige Dame erbittet. Vom Broadway Pier aus hat man einen schönen Blick auf die Skyline. Immer wieder tauchen zwischen den Hochhäusern Flugzeuge im Landeanflug auf den San Diego International Airport auf. Vor uns liegt hier auch die "Luna", eine 115 Meter lange und 2010 in der Lloyd Werft Bremerhaven fertiggestellte Mega-Yacht. Ihr Besitzer ist Roman Abramowitsch, der russische Milliardär und Besitzer des FC Chelsea. So langsam wird es nun richtig warm und bevor wir weiterfahren Richtung Point Loma ziehen wir uns im Auto noch etwas luftigere Klamotten an. Point Loma ist eine Halbinsel, die einen natürlichen Schutzwall am Eingang der San Diego Bay bildet und an dessen Ende das Cabrillo National Monument liegt. Von dem Park aus hat man für 5 $ Eintritt einen phantastischen Blick auf die Bucht, den Hafen, Coronado und die Skyline von San Diego. Um kurz nach 13 Uhr brechen wir wieder auf. Auf der Interstate 5 geht es sehr schleppend voran, eigentlich nur im stop and go. Das bleibt auch hinter San Diego so und zehrt schnell ziemlich an den Nerven. Ganz Kalifornien scheint heute genau hier unterwegs zu sein. Nach 40 Meilen verlassen wir für einen kurzen Stopp in Oceanside die Interstate. Diese Stadt mit seinen fast 200.000 Einwohnern ist ein typischer kalifornischer Küstenort mit einem sehenswerten Pier. Wer den Film "Top Gun" mehr als dreimal gesehen hat, der hat wohl die Szene vor Augen, in der Tom Cruise mit seinem Motorrad zum Sonnenuntergang vor Pazifik-Kulisse am Haus seiner Charlie vorfährt. Genau diesesHaus steht hier. Kelly McGillis gefiel es hier so gut, dass sie das Haus während der gesamten Dreharbeiten tatsächlich bewohnte. Heute ist das Gebäude in einem recht traurigen Zustand. Aber immerhin steht es noch, denn alle umliegenden Häuser sind mittlerweile abgerissen um einer Resortanlage Platz zu machen. Zurück auf der Interstate reihen wir uns wieder in die endlose Blechlawine ein. In Laguna Hills fahren wir abermals ab, um zu tanken. Die erste Tankstelle, die wir anfahren akzeptiert keine Kreditkarten. Das haben wir auch noch nicht erlebt. Mit Wechsel auf die Interstate 405 normalisiert sich dann aber die Verkehrslage so langsam und wir kommen zum ersten Mal heute zügig voran. Um 17:15 Uhr erreichen wir Westminster. Dieser Vorort von Los Angeles hat einen sehr hohen Anteil asiatischer Einwanderer, vor allem aus Vietnam. Und so wundert es nicht, daß sich hier auch das "Chinesische Tor" aus dem Action-Film "The Fast & The Furious" befindet.Keine halbe Meile weiter westlich stehen am hinteren Ende eines großen Parkplatzes die chinesischen Statuen, an denen im selben Film Bösewicht Johnny Tran und seinen Kumpanen den Wagen von O'Conner (Paul Walker) in die Luft gehen lassen. Wir fahren weiter nach Long Beach. Die Schulschwänzer-Komödie "Ferris macht blau" mit Matthew Broderick als Ferris Bueller habe ich - wie wahrscheinlich viele andere - als Heranwachsender geliebt und unzählige Male gesehen. Sein Wohnhaus aus dem Film steht noch heute nahezu unverändert in einer ruhigen Wohnstraße. Nur zwei Straßen weiter steht das Haus von Michelle a.k.a. Ferienlager-Flötenspielerin aus den "American Pie"- Filmen. Und wiederum nur einen Steinwurf entfernt steht auch das Haus ihres Filmpartners Jim, welches Schauplatz der berühmten Kuchenszene ist und in allen Teilen der Reihe recht häufig zu sehen ist.Um 19:30 erreichen wir Hollywood und den Sunset Strip und damit unser Hotel für die letzten beiden Nächte. Wir geben unseren Wagen vertrauensvoll in die Hände unseres Valet Runners und beziehen ein Eckzimmer mit tollem Blick auf die Stadt. Bis wir uns gemütlich eingerichtet haben vergehen fast zwei Stunden. So ist es 21:30 Uhr als wir die paar Schritte hinüber zur Saddle Ranch laufen. Hier waren wir 2006 schon mal und wissen, was wir bekommen: nämlich vernünftiges Essen zu recht ordentlichen Preisen und vor allem tolle Terrassenplätze mit Blick auf das Treiben. Heute ist allerdings Wochenende und so müssen wir auf diese mehr als dreißig Minuten warten. Wir postieren uns draußen vorm Hintereingang. Davor ist auch das Valet Parking und das bietet uns ein Schauspiel erster Güte. Unfassbar, was für Leute hier welche Autos vorfahren. Und welches Gehabe die meisten an den Tag legen - erstaunlich! Die Wartezeit vergeht so jedenfalls schnell. Die kostenlose Zuckerwatte zum Dessert lehnen wir dankend ab und gönnen uns stattdessen noch einen Cocktail. Um 0:30 Uhr sind wir wieder im Hotel und fallen todmüde ins Bett. Hotel: The Grafton on Sunset / Hollywood, CAGefahrene Meilen: 162 18. Tag: Venice Beach - South (Central) L.A. - Downtown L.A. - HollywoodDer Kaffee aus der Lobby ist hier im Grafton ausgesprochen lecker. Deshalb trinken wir heute Morgen gleich drei davon und ich muss immer wieder runter um Nachschub zu holen. Draußen ist es leider total diesig und die Sonne lässt sich auch noch nicht blicken. Um 9:30 Uhr fährt der Valet Runner unseren Wagen vor und wir machen uns auf in Richtung Pazifikküste. Die Straßen sind schön leer.Unser erster Stopp ist "Rae's Restaurant" in Santa Monica. Seit 1958 ist es bis heute bekannt für seine hausgemachten Speisen und sehr günstigen Preise. Das typische Sechziger-Jahre-Diner Exterieur bescherte dem Lokal zahlreiche Auftritte in Filmen, Musikvideos und Werbespots. Ben Stiller und Owen Wilson aßen hier in "Starsky & Hutch" ebenso wie Christian Slater und Patricia Arquette in "True Romance", Steve Martin in "Bowfingers große Nummer" und Madonna in "The Next Best Thing". Auch das Cover von Elton John's Album "Songs from the West Coast" wurde hier photographiert. Bei einem Besuch bitte das Bargeld nicht vergessen, Kreditkarten werden von Rae nicht akzeptiert.Es geht weiter Richtung Venice. Zwischendurch fahren wir direkt auf den Pazifik zu. An den Stränden ist schon einiges los. Um 10:30 Uhr parken wir unseren Wagen am Ende der Windward Avenue. Ein perfekter Parkplatz, denn er ist heute um diese Zeit kostenfrei und es sind nur wenige Meter bis zum Boardwalk. Diese typische Venice- Atmosphäre zieht einen gleich wieder in seinen Bann. Wir laufen den Oceanfront Walk erstmal hoch bis zum "On the Waterfront"-Cafe. Hier arbeitet Hillary Swank a.k.a. Maggie in Clint Eastwoods Meisterwerk "Million Dollar Baby" als Kellnerin. Am Strand entlang gehen wir wieder zurück Richtung Windward-Arkaden. Artwall, Skatepark und die Basketball-Courts gehören auf dem Weg genauso zu einer vernünftigen Venice Beach-Stipvisite wie der unvermeidliche Muscle Beach. Unser nächstes Ziel liegt eine halbe Meile südlich. Die Venice Canals wurden vor über einhundert Jahren erbaut, um sich der italienischen Namensvetterin etwas ähnlicher zu machen. An diesen wollen wir eigentlich noch etwas entlang schlendern. Nur leider finden wir partout keinen Parkplatz. Hätten wir den Wagen mal lieber an der Windward Avenue stehen gelassen und wären zu Fuß hierher gelaufen. Naja, so reicht es nur zu einem ganz kurzen Fotostopp. So sind wir etwas zu früh an der Church of Saint Mark ein paar Blocks weiter. Hier ist gerade die Messe zu Ende und die Leute stehen vor der Kirche und plaudern. Nicht die besten Vorraussetzungen für ein Foto. Wir nutzen die Zeit für einen kleinen Snack im benachbarten McDonald's. Als wir zurückkommen sind die meisten Leute weg. Die Kirche interessiert uns deshalb, da sie ebenso Schauplatz des oben schon erwähnten Films "Million Dollar Baby" ist. Clint Eastwood kommt im Film immer wieder hierher, um den Priester zu nerven uns seine Zwiegespräche mit ihm zu führen. Auf der Weiterfahrt halten wir kurz beim gut sortierten Harley Davidson-Händler in Marina Del Rey und erreichen um kurz nach halb eins "Randy's Donuts" in Inglewood. Hier wollen wir nicht etwa schon wieder essen, sondern vielmehr den berühmten überdimensionalen Donut auf dem Dach bewundern, der in einer Vielzahl von Filmen wie z.B. "Iron Man 2", "Volcano" oder "Mars Attacks!" zu sehen war. Seit 1953 gibt es diesen legendären Laden schon und wenn man auf der richtigen Seite im Flieger sitzt, kann man ihn meist beim Landeanflug auf LAX aus dem Flugzeugfenster sehen. Wir fahren auf die Florence Avenue und folgen dieser für etwa vier Meilen ostwärts zu unserem ersten Ziel in South Los Angeles. Dieser Bezirk von L.A. hieß bis 2003 noch South Central, wurde dann aber offiziell von der Stadt umbenannt, um den überaus schlechten Ruf des Bezirks loszuwerden. Nichtsdestotrotz steht dieser Name bis heute für Bandenkriminalität, Gewalt und Verbrechen und ist aus dem allgemeinen Sprachgebrauch nicht verschwunden. Dafür ist der Name "South Central" aber auch viel zu sehr verknüpft mit Ereignissen wie den als "L.A. Riots" bekannten Unruhen von 1992, als Gründungsort bekannter Straßengangs wie den "Bloods" oder den "Crips", als Geburtsstätte des Westcoast-HipHop oder auch als Schauplatz vieler Filme des sogenannten "New Black Cinema". Als Fan sowohl dieses Genres mit Filmen wie "Boyz N the Hood", "Higher Learning", "Juice" oder "Menace II Society" als auch des HipHop habe ich eine ganz besondere Affinität zu diesem Teil von Los Angeles. Vor "Tom's Liquor Store" an der Kreuzung Florence & Normandie parken wir. Wenn man sich für die jüngere Geschichte L.A.'s interessiert ist dies hier ein Ort, der einem durchaus bekannt ist, da er im Zusammenhang mit den Unruhen von Los Angeles im Jahr 1992 zu trauriger Berühmtheit gelangte.Die als "L.A. Riots" bekannten Ereignisse begannen am 29. April nach dem Freispruch von vier LAPD-Polizisten, die wegen der Mißhandlung des Afroamerikaners Rodney King vor Gericht gestanden hatten. Die daraus resultierende Empörung - vor allem der afroamerikanischen Bevölkerung - entlud sich in einem sechs Tage andauernden Gewaltausbruch mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen, der - soweit bekannt - 53 Menschen das Leben kostete, mehrere tausend Verletzte forderte und einen Sachschäden von etwa einer Milliarde Dollar hinterließ. Die tieferen Gründe hierfür sind natürlich sehr viel komplexer, ebenso der genaue Verlauf der Auseinandersetzungen. Als Ort der ersten Gewaltauswüchse gilt die Kreuzung, an der wir nun stehen. Etwa zwei Stunden nach Freispruch der vier LAPD-Officer sahen sich hier etwa zwei dutzend Polizisten einer immer größer werdenden Menschenmenge entgegen und zogen sich daraufhin zurück. Bald begannen erste Plünderungen und Attacken auf vorbeifahrende Fahrzeuge. Dann entstehen die wohl bekanntesten Bilder der Unruhen aus einem TV-Hubschrauber, der über der Kreuzung schwebt und landesweit live im Fernsehen berichtet: der weiße Truckfahrer Reginald Denny wird an der roten Ampel aus seinem Lastwagen gezogen und von einer Gruppe afroamerikanischer Jugendlicher fast zu Tode geprügelt. Nicht zuletzt ein auf ihn geworfener Backstein verursachen schwerste Kopf- und Gesichtsverletzungen. Bobby Green, der nicht weit entfernt wohnt und die Live-Bilder im Fernsehen sieht, kommt Denny zusammen mit drei anderen zu Hilfe und fährt ihn in seinem Truck ins Krankenhaus, wo fast einhundert Schädelfrakturen und ein Schlaganfall festgestellt werden. Nur Minuten, nachdem Denny aus der Gefahrenzone befördert wurde, ereignete sich an gleicher Stelle der Angriff auf den guatemalischen Einwanderer Fidel Lopez. Dieser wurde ebenfalls live in die US-Wohnzimmer übertragen. Auch er erlitt schwerste Verletzungen. Die beiden Tankstellen und "Tom's Liquor", der damals geplündert wurde, befinden sich noch immer an ihrem damaligen Platz. Bis heute sind Spuren der "L.A. Riots" in South Central zu sehen: es klaffen noch immer große Lücken in jenen Blocks, wo in den sechs Tagen insgesamt über 800 Gebäude niedergebrannt worden waren. Wir folgen weiter der Florence Avenue, wo nun immer mehr Streifenwagen an den Kreuzungen stehen und Präsenz zeigen. Über die South Central Avenue erreichen wir dann unser nächstes Ziel: die Watts Towers im gleichnamigen zu South L.A. gehörigen Stadtteil. Mehr als dreißig Jahre arbeitete der italienische Einwanderer Simon Rodia an dieser Gruppe aus 17 Skulpturen, deren höchster Turm 30 Meter misst. 1921 kaufte er sich ein kleines staubiges Dreiecksgrundstück in Watts und begann ohne Gerüst und irgendwelche Helfer mit den Arbeiten an seinem Werk aus Schrott, Stahl, Beton. Zur Verzierung benutzte er den Müll der Umgebung: Porzellan, Limonadenflaschen, Steine, Ziegel etc. Bis heute gelten die beiden Haupttürme als die höchsten Betonsäulen der Welt, die ohne Schrauben oder Nieten montiert sind. 1954 beendete er seine Arbeit, verschenkte sie mitsamt Grundstück an seine Nachbarn, verließ Watts und lebte noch elf Jahre nördlich von San Francisco. Bis zu seinem Tod kehrte er nie wieder zu den Towers zurück. 1959 ordnete die Stadt den Abriß der Türme an. Zwei Freunde kauften das Grundstück, um das Kunstwerk zu retten. Trotzdem rückte der Abrißkran an. Die Türme hielten ihm stand - bis der Kran kaputtging. Bei den schweren Rassenunruhen im Viertel 1965 - bei denen 34 Menschen ihr Leben ließen - wurden sie zum Mahnmal der Freiheit. 1994 wurden die Towers beim schweren Northridge-Erdbeben beschädigt und daraufhin für lange Zeit gesperrt, bevor die Reparaturarbeiten 2001 abgeschlossen wurden. Seit 2010 werden die Skulpturen nun aufwändig restauriert, um sie vor dem endgültigen Verfall zu bewahren. In Dennis Hoppers 1988er Drama "Colors - Farben der Gewalt" mit Sean Penn und Dennis Hopper spielt die Schlußszene vor der Kulisse der Watts Towers. Eine gewichtigere Rolle spielen die Türme in der Schlußszene des 1991er Actionfilms "Ricochet - der Aufprall". Beim Kampf mit Denzel Washington stürzt John Lisgow von einem der Türme und wird auf einer Stahlspitze aufgespießt.Um 13:30 Uhr sind wir hier. Wir parken vor einem Haus, aus dem laute Rockmusik nach draußen dringt. Da hätte ich hier eine andere Musikrichtung erwartet. Vor den Türmen steht eine Art Amphitheater, von deren Tribüne aus wir das Kunstwerk bestaunen. Die Restaurierungsarbeiten sind noch in vollem Gange, so dass leider ein Bauzaun eine noch nähere Inspektion verhindert. Weiter geht es nach Lynwood. Äußerlich fast unverändert und heute von einer mexikanischen Kette betrieben steht hier der aus dem 1993er Klassiker "Falling Down" bekannte Burgerladen (im Film "Whammy Burger"), in dem Michael Douglas a.k.a D-Fens in einer denk- würdigen Szene mit gezogener Maschinenpistole die gerade abgelaufene Frühstückszeit verlängert. Auf Tacos haben wir um diese Uhrzeit noch keine Lust, deshalb verzichten wir darauf, diese Szene hier nachzustellen.Richtung Downtown wird der Verkehr nun gleich merklich dichter. In der San Pedro Street gibt es über die Länge fast eines Blocks Blumengeschäfte unter grünen Markisen. Vor diesen treffen im Thriller "Sieben" Brad Pitt und Morgan Freeman das erste Mal aufeinander und "verstehen" sich auf Anhieb. Als Fotomotiv gibt das hier aber recht wenig her und so fahren wir recht schnell wieder weiter.Weiter geht es auf der nächsten Seite mit dem zweiten Teil des Tages...