Reisebericht Kalifornien & Oregon 2010Fortsetzung 14. TagVon hier ist es nicht weit bis zum Fort Baker und der Horseshoe Bay, welche man auch schon vom Vista Point aus sehen kann. Hier parken neben uns zwei 3er BMW mit jeweils zwei weiblichen Teenagern, die sich von uns nicht stören lassen und sich ungeniert einen Joint bauen. Jedenfalls kann man Ihnen einen Sinn für Romantik mit der Auswahl dieses Ortes nicht absprechen. Über die Bunker Road geht es für uns weiter westwärts vorbei an der historischen Nike Missile Site zum Point Bonita Lighthouse. Um den Parkplatz herum gibt es etliche alte Bunker-Anlagen und Raketensilos. Der Trail zum Leuchtturm ist leider das letzte Stück gesperrt. Bis zum Tunnel, ab dem es nicht mehr weitergeht, laufen wir aber und erfreuen uns an den Ausblicken auf Stadt und Brücke. Wegen Bauarbeiten ist die Conzelman Road - an der die wohl bekanntesten Viewpoints der Golden Gate Bridge liegen - nur sehr eingeschränkt befahrbar. In West –Ost Richtung ist das erste Stück Einbahnstrasse, so dass wir erst später auffahren können. Für das Teilstück schließlich, an dem die Parkbuchten mit Blick auf die Brücke liegen, gilt Pilot Car Regelung. Durch die Vielzahl der Fahrzeuge hier ist es entsprechend chaotisch und wir haben ziemliche Wartezeiten. Die Parkplätze sind hoffnungslos überfüllt und der mittlere (und unserer Meinung nach beste) Viewpoint ist sogar ganz gesperrt. Die Flagger, die aufpassen müssen, dass nicht wahllos vom Parkplatz wieder ausgefahren wird, können einem jedenfalls leid tun.Eigentlich wollten wir noch zur Kirby Cove, aber auch hier ist der Zugang wegen der Baustelle nicht möglich. Unser Tagesziel, die Golden Gate von allen möglichen Seiten anzuschauen, ist erreicht und wir fahren zurück zur Parkgarage und stellen den Wagen wieder ab. Mit einem eiskalten Starbucks Frappucino setzen wir uns in den Park und schauen ein wenig den Cable Cars am Hyde Street Wendepunkt beim Drehen zu. Die Menschenschlangen hier sind heute endlos und wir sind froh nicht mehr Cable Car fahren zu müssen. Zu dem „ganz speziellen Friseurladen“ mit den „ganz speziellen“ Pflegeprodukten, die Caro ganz unbedingt noch einkaufen muss können wir auch zu Fuß laufen. Sagt sie. Bis zum 22er Block der Polk Street, wo der Laden ist, geht es allerdings nur bergauf.Na super! Ich verbuche das unter der Kategorie „Liebesbeweis“ und lasse mir nichts anmerken. Das kommt auch tatsächlich ganz gut an. Zur Belohnung für meine zwischenzeitliche Duldungsstarre gibt es danach jedenfalls ein kühles Bier auf der Terrasse vor unserem Hotel. Zum Essen heute Abend geht es für uns zu Lori’s Diner im Ghirardelli Square um die Ecke. Dies ist ein wirklich ausgezeichneter Burger-Laden mit tollem Blick auf die Bucht und vorbehaltlos zu empfehlen. An dem kleinen Strand vor dem Hyde Street Pier schauen wir uns danach den Sonnenuntergang an und lassen danach einen tollen Tag bei einem Glas Wein in der Hotelbar ausklingen.Hotel: The Argonaut / San Francisco, CA Gefahrene Meilen: 34 15. Tag: San Francisco, CA - Natural Bridges SP - Lovers Point Park Monterey -Pfeiffer Beach - Pismo Beach, CA“Romantik for Runaways”Gestern Abend in der Hotelbar sind wir mit einem netten Pärchen aus Florida ins Gespräch gekommen, die uns erzählt haben, dass sie vor zwei Tagen am Point Reyes einen Mountain Lion gesehen haben. Das wäre nun einer der letzten Orte gewesen, wo ich auf eine solche Begegnung vorbereitet gewesen wäre. So kann man sich täuschen! Nachdem wir gefrühstückt und ausgecheckt haben holen wir um 8:30 Uhr unseren Wagen aus der Garage und verlassen diese grandiose Stadt. Die zeigt sich heute wetter-mäßig wieder von ihrer schlechteren Seite, denn bald setzen wolkenbruchartige Regenfälle ein. Ich muss dem Harley Davidson Dealer in Redwood City noch einen Besuch abstatten und deshalb geht unsere Fahrt erst durch das Silicon Valley und dann Richtung Küste nach Santa Cruz. Am Natural Bridges State Beach ist heute anscheinend so etwas wie „anbaden“ angesagt. Jedenfalls sind am Strand mehrere Schulklassen, die ihre Klamotten im Sand aufgetürmt haben und laut schreiend in die Fluten laufen. Deshalb halten wir uns hier nicht allzu lange auf und fahren weiter Richtung Monterey. In Moss Landing kommen wir an einem „wunderschönen“ Kraftwerk vorbei und erreichen bald den Lovers Point Park in Pacific Grove. Caro hatte irgendwo in den Weiten des Internets Bilder von diesem kleinen Park am Ende der 17th Street gesehen und beschlossen dorthin zu müssen. Und wir sind nicht enttäuscht, es ist wirklich traumhaft hier. Wir können es heute recht ruhig angehen lassen, da wir dem Highway 1 zwischen San Francisco und L.A. auf einer früheren Reise schon drei Tage gewidmet und alle Most Do’s schon abgearbeitet haben. Trotzdem machen wir aber natürlich noch den ein oder anderen Halt, denn so schön grün war es hier beim letzten Mal nicht. In der Höhe der Ortschaft Big Sur liegt unser nächstes Ziel: der Pfeiffer Beach mit seinem Arch, der zum Sonnenuntergang durch sein Tor so schöne Beams erzeugt. Der Sunset ist aber noch lange hin und so sind wir heute vor allem wegen des Strandes und der Bucht hier. Die Sycamore Canyon Road zweigt vom HW 1 ab und führt etwa zwei Meilen durch einen Wald und vorbei an einigen Häusern direkt zum Parkplatz. Wir bezahlen unsere 5$ Fee und erreichen nach ein paar Metern Fußweg die Bucht. Natürlich fängt es genau jetzt wieder kräftig an zu regnen. Glücklicherweise ist das aber nur ein kurzer Schauer und wir können in aller Ruhe dieses wunderschöne Stück Küste erkunden. Um 16 Uhr brechen wir wieder auf. Das Teilstück des Highway 1 um Big Sur herum gilt zu Recht als das Schönste zwischen San Francisco und L.A. und so können wir diejenigen, die hier einen Briefkasten ihr eigen nennen fast ein wenig beneiden. Bei den See-Elefanten von San Simeon machen wir unseren nächsten Stopp. Normalerweise sieht man von hier auch Hearst Castle, heute liegt es allerdings eingehüllt im Nebel.Kurz vor San Luis Obispo liegt gleichnamiges Camp der kalifornischen Nationalgarde mit seinem beeindruckenden Fuhrpark, der entlang des Highways aufgereiht ist. Im Ort gehen wir bei Applebee’s direkt um die Ecke vom bekannten „Madonna’s Inn“ etwas essen und checken dann in Pismo Beach in unserem Hotel ein. Das Best Western Shore Cliff Lodge bietet Balkons mit Meerblick in allen Zimmern. Deshalb und weil es uns beim letzten Mal hier schon gut gefallen hat, ist diese Unterkunft natürlich für unseren heutigen Hochzeitstag prädestiniert. Da wir morgen in L.A. keine Zeit dafür haben werden und dies unsere vorletzte Nacht ist packen wir noch schnell alle unsere Sachen und Einkäufe um bzw. ein. Aus zwei Taschen sind jetzt doch drei geworden. Caro kennt sich und hat vorausschauend eine leere Tasche aus Deutschland mitgenommen. Den Rest des Abends verbringen wir mit unserer Flasche kalifornischem Weißwein auf dem Balkon und schauen aufs Meer hinaus. Hotel: Best Western Shore Cliff Lodge / Pismo Beach, CAGefahrene Meilen: 283 16. Tag: Pismo Beach, CA - Malibu - Los Angeles, CA“Im Nebel”Dies wird ein langer Tag, denn wir haben heute auch noch Nacht-Programm. Schon von Deutschland aus hatte ich bei Ticketmaster Karten für das Konzert der New Yorker HipHop-Legende Nas und des jamaikanischen Reggae-Musikers Damian Marley (jüngster Sohn von Bob Marley) im altehrwürdigen Wiltern Theatre heute Abend in L.A. bestellt. Die Tickets müssen am Will Call-Schalter frühzeitig abgeholt werden und wir wollen vorher ja auch noch was schaffen. Deshalb stehen wir um 5:30 Uhr auf, genießen beim Kaffee auf dem Balkon den Sonnenaufgang, packen das Auto, gehen frühstücken und machen uns dann auf den Weg Richtung Los Angeles. Es ist ein schöner sonniger Tag und recht bald durchqueren wir das Santa Ynez Valley. Sollte irgendwann die Neverland-Ranch als Wallfahrt-Stätte für all die Michael Jackson-Jünger geöffnet werden, wird es mit der Beschaulichkeit hier sicher vorbei sein. Vorbei am Lake Cachuma führt uns der Highway 154 durch den Los Padres National Forest Richtung Santa Barbara, auf das man von hier oben einen sehr schönen Blick hat. Die Stadt kennen wir schon und so fahren wir ohne weiteren Stopp weiter auf den Highway 1 bis zum Welcome-Schild von Malibu, dass uns nun „27 Miles of Scenic Beauty“ verspricht. Die Parkplätze an den Stränden füllen sich allmählich, es ist schließlich auch Memorial Day-Weekend. Nur die Baywatch-Türme sind noch unbesetzt, aber David Hasselhoff liegt wahrscheinlich noch besoffen im Flur und isst Cheeseburger von seinem Teppich .In der Malibu Colony Plaza gehen wir zu Starbucks und genehmigen uns einen eiskalten Frappuccino. Das Personal macht einen sehr arroganten Eindruck, was wohl daher kommt, dass man hier normalerweise Tom Hanks und John Travolta die Milch aufschäumt.Wir wollen heute einen kleinen Strandspaziergang machen und uns bei dieser Gelegenheit mal diese millionenteuren Strandhäuschen, die die Küste säumen von vorne anschauen. Zum Pacific Coast Highway hin bilden diese ja eine mehr oder weniger durchgehende Mauer und welch Prunk sich in der Frontansicht dahinter verbirgt, kennt man fast nur von Fotos. Der Strand vor den Häusern ist private property, allerdings nur bis zur High Tide Line. Der nasse Sand gehört dem Volk und hier darf man sich bewegen. Es gibt einige - meist recht versteckte - „Public Coastal Access“ –Zugänge, die man benutzen muss, um zum feuchten Sand zu gelangen. Wir nehmen den zwischen den Hausnummern 22126 und 22140. Der Wachmann am Zugang grüßt freundlich und schon sind wir am Carbon Beach, der auch Billionaires Beach genannt wird. Die Hütten hier sind schon recht eindrucksvoll. Außer uns ist hier niemand, weder am Strand noch auf den Terrassen der Häuser. Wir laufen ein ganzes Stück den Strand runter und wieder zurück. Gut, dass Caro sich eingeprägt hatte zwischen welchen Häusern der schmale Verbindungsweg zur Strasse lag. Ich hätte jetzt angefangen zu suchen. Am Auto wechsle ich meine klitschenasse Hose. Zwei bis drei etwas größere Wellen haben mich beim Laufen im Wasser überrascht. Soviel Strandluft macht hungrig und so fahren wir nach Hollywood, um jetzt den Hot Dog bei Pink’s zu probieren. Schon von weitem sehen wir allerdings die riesige Warteschlange, die einmal ums ganze Gebäude steht. Das muss jetzt dann doch nicht sein, der McD ein paar Blocks weiter tut es auch. Wir müssen ja auch noch das T-Shirt bei High Voltage-Tattoo holen. Vor der Tür sitzt ein junger Mann, der uns bittet beim Reingehen leise zu sein und keine Fotos zu machen. Es fänden gerade Filmaufnahmen statt. Und tatsächlich ist die jetzt rothaarige Kat von D gerade bei der Arbeit und witzelt mit dem Kameramann. Ihr Bruder verkauft uns das gewünschte Shirt und wir fahren weiter zur Melrose Avenue, um noch ein bisschen durch die Geschäfte zu bummeln. Auf dem Weg nach Downtown in unser Hotel fahren wir noch beim Wiltern Theatre vorbei, allerdings wird uns hier gesagt, dass wir unsere Karten erst ab 19 Uhr abholen können. Der zweite Teil des Tages folgt auf der nächsten Seite!